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Sarah schreibt ihre Festnetzgeschichte: Ich habe eine Oma, die stets auf Achse ist

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Sarahs Festnetzgeschichte„Jeden zweiten Sonntag besuche ich meine Oma. Sie ist lieb und nett, lebt in einigen Dingen aber noch in der Vergangenheit. Letztes Mal saß sie auf ihrer Couch und stellte demonstrativ ihr Festnetztelefon neben mein Smartphone. Mit entschlossenem Blick murmelte sie „Früher, das waren noch richtige Telefone!“ Ich überlegte kurz – dann wusste ich, wie ich sie vom Gegenteil überzeugen würde …“

Wie oft schon hatte ich mir anhören dürfen, dass ich ja nie zu Hause zu erreichen sei. Auf einem Handy anrufen, das würde meine Oma nie tun! Bei einer Reportage im Fernsehen hatte sie doch gehört, dass da ganz schnell hohe Kosten entstehen können.. Daher beschränkte sich unsere Kommunikation all zu oft auf von ihr hinterlassene Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter.
So hatte auch ihr Weihnachtsgeschenk- ein Handy mit extra großen Tasten- längst das ewige Nirwana tief hinten in einer Schrankecke gefunden.

Doch dem nicht genug. Meine Großeltern im Sommer anzurufen, das war ja längst vergebene Liebsmüh! Bei gutem Wetter lockte der Schrebergarten, nur einen Block entfernt.

Da hatte ich eine Idee…

Bei meinem nächsten Besuch brachte ich eine Aktentasche voller Kabel mit. Verdutzt schaute meine Oma mir zu, als ich begann, ihr Festnetztelefon aus dem Stecker zu ziehen und meine Kabel quer durch das Haus, die Straße hinunter zum Schrebergarten verlegte. Sie eilte mir hinterher. „Aber Kind, was tust du nur?“ „Ganz einfach. Ihr bekommt jetzt Festnetz im Schrebergarten“ Entschlossen stellte ich das Telefon auf den Gartentisch. „Sieht du Oma, ganz einfach. Ihr solltet jetzt war besser die Straße sperren, damit niemand über das Kabel fällt, aber nun habt ihr endlich auch hier im Garten einen Festnetzanschluss..“

Ich grinste. Dieses verdatterte Gesicht gefiel mir. „Aber,“ holte ich aus „ihr könnt natürlich auch einfach euer Handy benutzen. Dann bekommt ihr eine Festnetznummer, wir können euch immer anrufen – oder ihr uns – und ihr bezahlt ganz bestimmt keine Mobilfunkgebühren. Außer dem Kabel ist alles genau so, wie jetzt“ Während wir das Kabel wieder einrollten und zurück zur Wohnung liefen, schwieg meine Oma. Am nächsten Morgen rief sie mich an. „Kind, Festnetz im Garten, das geht wirklich ohne Kabel?“ Als ich bejahte trafen wir uns wenig später in der Stadt.

Seit dem kann ich regelmäßig mit meiner Oma im Garten telefonieren. Letzte Woche habe ich ihr mein Touchdisplay erklärt. Ein Telefon ohne Tasten. Das findet jetzt sogar meine Oma “cool”.  Zu Weihnachten wünscht sie sich dieses Jahr übrigens einen großen Handyhalter…  Wer weiß, vielleicht kann ich sie ja sogar mit einem Smartphone überraschen..?!


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